Wie Vitamin D bei der Behandlung von Morbus Basedow und Hashimoto helfen kann

Vitamin D Schilddrüse Hashimoto Morbus Basedow Autoimmunerkrankung

Per Definition handelt es sich bei einem Vitamin um eine Substanz, die der Körper nicht selbst herstellen kann. Wir sind daher auf die Aufnahme von Vitaminen durch unsere Nahrung angewiesen.

Bei Vitamin D entspricht diese Definition allerdings nur der halben Wahrheit. Die Ausgangssubstanz der Vitamin D Herstellung,  das sogenannte 7-Dehydrocholesterol, bildet unser Körper nämlich selbst. Um jedoch das fertige Vitamin D aus dieser Vorläufersubstanz zu bilden, benötigen wir das Sonnenlicht. Durch die im Sonnenlicht enthaltene UVB Strahlung, kann unser Körper das Vitamin D selbst synthetisieren.

Das in der Haut gebildete Vitamin D kann dann in der Leber gespeichert und bei Bedarf in das aktive Vitamin D3 umgewandelt werden. Damit sind wir also nicht unbedingt auf die Zufuhr von Vitamin D durch die Nahrung angewiesen.

Aber wie sieht es nun in der Realität aus?

Welche Lebensmittel enthalten überhaupt Vitamin D?

Die meisten Lebensmittel enthalten, wenn überhaupt nur sehr geringe Mengen an Vitamin D. Spitzenreiter unter den Lebensmitteln sind einige meist sehr fetthaltige Fischsorten wie Lachs, Makrelen, frischer Thunfisch und Sardinen. Leider enthalten diese Fischsorten auch einige Mengen an Jod und sind dadurch für uns Morbus Basedow und Hashimoto Patienten wenig geeignet. Darüber hinaus gehört frischer Fisch in Deutschland sicher nicht täglich zu unserem Speiseplan.

Ebenfalls enthalten Eigelb und verschiedene Pilzsorte einige Einheiten an Vitamin D. Allerdings sind die Mengen sehr gering, sodass sie allein nicht unseren Bedarf an Vitamin D decken können.

Der Hauptlieferant an Vitamin D bleibt also die Sonne.

Aber reicht es in der Sonne spazieren zu gehen?

Hier in Deutschland gehören wir leider zu einer Vitamin D Risikogruppe. Nicht nur, dass wir uns zu 80-90% des Tages drinnen aufhalten, auch die Sonneneinstrahlung in unseren nördlichen Breiten deckt nicht unseren Bedarf an Vitamin D.

Im Winter zwischen Oktober und März sind wir auch bei ausreichendem Kontakt mit der Sonne nicht in der Lage genügend Vitamin D selbst zu bilden. Damit sind wir auf die Zufuhr von Vitamin D von außen angewiesen. 50-70% der Erwachsenen in Deutschland leiden daher nachweislich an einem Vitamin D Mangel.

Aber wofür brauchen wir überhaupt Vitamin D?

Klassischerweise ist die Rolle des Vitamin D’s bei der Regulierung des Calcium-Phosphat-Spiegels beim Knochenaufbau bekannt. Haben wir zu wenig Vitamin D, wird unseren Knochen Calcium entzogen und unsere Knochen werden instabil. Bei Kindern kommt es durch andauernden Vitamin D Mangel sogar zu einer dauerhaften Verformung der Knochen.

Aber heute weiß mein, dass Vitamin D so viel mehr Prozesse in unserem Körper beeinflusst. In den letzten 10 Jahren konnten enorm viele Erkenntnisse über die Wirksamkeit dieser Substanz gewonnen werden.

Vitamin D hat einen großen Einfluss auf unser Immunsystem und kann anti-entzündlich wirken. Darüber hinaus weiß man von der antimikrobielle Wirkung des Vitamin D’s und den dadurch verbundenen schützt vor Infektionen.

Auch der Einfluss auf den Gemütszustand konnte zweifellos festgestellt werden. Ich denke jeder von euch kennt den Begriff „Winterdepression“. Die depressive Stimmung in den Wintertagen führen Wissenschaftler heute auf den erheblichen Mangel an Vitamin D zurück. Ebenfalls zeigten Studien an psychosomatischen Patienten, dass die Zufuhr von Vitamin D über 8 Wochen die Gemütslage erheblich verbessern konnte.

Warum Vitamin D speziell für Mobus Basedow und Hashimoto-Patienten so wichtig ist!

Aber besonders Interessant für uns Morbus Basedow und Hashimoto Patienten ist die Wirksamkeit des Vitamin D’s in Bezug auf Autoimmunerkrankungen.

Studien konnten zeigen, je niedriger der Vitamin D Spiegel im Blut, desto höher ist das Risiko für verschiedene Krebsarten und Autoimmunerkrankungen.

Was die Häufigkeit von Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto und Morbus Basedow angeht, gibt es in der Welt ein Nord-Süd-Gefälle. Je weiter man vom Äquator weg wohnt, desto höher ist das Risiko an Morbus Basedow oder Hashimoto zu erkranken. Anders ausgedrückt, je geringer die tägliche Sonneneinstrahlung und dadurch je geringer die Vitamin D Produktion, desto höher das Risiko einer Autoimmunerkrankung (Vitamin D3 Vitabay 2000 I.E. – 240 Vegane Tabletten).

Die meisten Menschen, die an einer Autoimmunerkrankung der Schilddrüse leiden, zeigen einen enorm erniedrigten Vitamin D Spiegel im Blut.

Gerade fürs Vitamin D ist die Beweislage sehr gut, dass diese Substanz wirklich enormen Einfluss auf die Entstehung oder Prävention von Autoimmunerkrankungen hat.

Eine Wissenschaftliche Studie konnte zeigen, dass die kontinuierliche Zufuhr von Vitamin D die Konzentration der Autoantikörper TPO und TRAK deutlich senken kann.

Daher ist es gerade für Morbus Basedow und Hashimoto Patienten enorm wichtig, auf die richtig Zufuhr von Vitamin D zu achten.

Ich war in den letzten Jahren auch für längere Zeit in sehr warmen Ländern wie Brasilien, Thailand und Vietnam unterwegs. Meine Krankheit und mein Gemütszustand hat sich während der Aufenthalte dort wesentlich verbessert und das führe ich heute unter anderem auf die erhöhte Vitamin D Menge zurück, die mein Körper produzieren konnte.

Ich kann also jedem nur empfehlen seinen Vitamin D Spiegel beim nächsten Arztbesuch kontrollieren zu lassen. Eine Blutuntersuchung kostet um die 40 Euro, die ich auf jeden Fall investieren würde.  Auch ich war sehr erstaunt, als ich meinen Spiegel habe messen lassen und gerade mal auf ein Wert von 20ng Vitamin D pro ml festgestellt werden konnte. Dabei sollte der Wert mindestens bei 40-60ng Vitamin D pro ml liegen.

Wieviel Vitamin D muss ich zu mir nehmen?

Das ist natürlich abhängig von deinem Vitamin D Spiegel der bei deinem Arzt bestimmt wurde. Es gibt eine Faustregel die besagt, dass 100 Internationale Einheiten (I.E.) pro Tag benötigt werden, um den Spiegel um 1 ng/ml anzuheben. Bei mir waren damit 2000-3000 I.E. in Form von Tabletten pro Tag notwendig um meinen Vitamin D Spiegel langfristig ansteigen zu lassen.

Obwohl sich mein Vitamin D Spiegel nun normalisiert hat, nehme ich weiterhin 1000 I.E. im Sommer und 2000 I.E. im Winter pro Tag zu mir. Mir geht es seit dem deutlich besser!

Allerdings ist der Bedarf von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Manche Patienten kommen mit 2000 I.E. pro Tag sehr gut zurecht, wobei andere 10.000-15.000 I.E. brauchen um ihren Bedarf zu decken.

Woran liegt das?

Gerade bei dem Vorhandensein von chronischen Erkrankungen und Autoimmunerkrankungen steigt der Bedarf an Vitamin D deutlich an. Die Krankheiten „klauen“ uns quasi das Vitamin D, was unserem Körper dann nicht mehr zur Verfügung steht. Dadurch kann die Menge an Vitamin D, die wir zu uns nehmen müssen, deutlich erhöht sein.

Wie die Darmgesundheit den Vitamin D bedarf beeinflusst!

Dann kommt auch das Thema Darmgesundheit hinzu. Leidest du an vielen Unverträglichkeiten wie z.B. Lactose, Fructose oder Histamin leidest du unter einer Malabsorption. Dies bedeutet, dass du Nährstoffe aus der Nahrung nur unzureichend durch deinen Darm aufnehmen kannst. Das gilt natürlich auch, wenn du Nährstoffe durch Nahrungsergänzungsmittel zu dir nimmst. Dadurch kann dein täglicher Bedarf an Vitamin D enorm ansteigen.

Willst du mir über das Thema Darmgesundheit erfahren? Dann schaue doch mal in diesen Artikel.

Das gleiche gilt, wenn du 1-2 Kilo zu viel auf den Rippen hast. Das Fettgewebe absorbiert das Vitamin D, wodurch es deinem Körper nicht mehr zur Verfügung steht. Daher steigt dein täglicher Bedarf an Vitamin D deutlich an.

Als ein absolutes Minimum ist die Einnahme von 1000 I.E.-2000 I.E. zu sehen. Mit diesen Mengen sollte man erstmal beobachten wie weit man seinen Spiegel verbessern kann. Diese Dosis sollte aber auch für mindestens 2-3 Monate täglich eingenommen werden. Eine weitere Kontrolle beim Arzt kann dann Aufschluss geben, ob und wieweit die Dosis erhöht werden sollte (Vitamin D3 Vitabay 2000 I.E. – 240 Vegane Tabletten).

Kann man Vitamin D überdosieren?

Vitamin D gehört zu den fettlöslichen Vitaminen. Damit kann es nicht einfach über die Niere ausgeschieden werden und es ist grundsätzliche eine Überdosierung mit Vitamin D möglich.

Aber!

Um den Vitamin D Spiegel in einen kritischen Bereich zu bringen, sind schon erhebliche Dosen pro Tag notwendig. Nur als Beispiel, bilden wir an einem sonnigen Tag innerhalb von 20 Minuten etwa 10.000 bis 15.000 I.E. Nimmt man nun 1000-2000 I.E. pro Tag zu sich, hat man sicher keine Überdosierung zu befürchten.

Dennoch solltet ihr euch zunächst auf einen Vitamin D Mangel bei eurem Arzt untersuchen lassen. Dann könnt ihr euch langsam mit der Dosis an euren optimalen Wert herantasten!

 

4 Kommentare zu „Wie Vitamin D bei der Behandlung von Morbus Basedow und Hashimoto helfen kann“

  1. Krienbühl Karin

    Hallo zusammen, habe am 20.1.20 im UNI Spital Zürich (nach 4 Rezidiven Morbus Basedow) eine RJT machen lassen. Meine Frage wäre, wie schnell und in welchen Abständen sollte man zur Blutkontrolle gehen, damit man nicht in eine massive Unterfunktion fällt? Und ab welchen Werten sollte man Hormone nehmen?
    Würde mich sehr um Antwort freuen❣️ Liebe Grüsse Karin

  2. Hallo ihr Lieben , ich bin nach auf der Suche nach einem Augenarzt im Raum Aachen/Köln und Umgebung der sich mit Morbus Basedow „auskennt“ hat da jemand einen Tipp? Lg Nicola

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