Was du über heiße und kalte Knoten in der Schilddrüse wissen solltest!

Schilddrüse Morbus Basedow Hashimoto

Das Wort „Knoten“ ruft vermutlich bei jedem sofort ein negatives Bild im Kopf hervor. Dabei sind Knoten in der Schilddrüse nicht immer ein Grund, um in Panik zu verfallen. Es gibt viele Menschen, die mit Knoten in der Schilddrüse ein langes und erfülltes Leben leben. Dennoch ist es wichtig zu verstehen, worum es sich eigentlich bei den sogenannten Knoten in der Schilddrüse handelt und was der Unterschied zwischen heißen und kalten Knoten ist.

Grundsätzlich handelt es sich bei Knoten in der Schilddrüse um Gewebsveränderungen. Es gibt also Bereich in der Schilddrüse, die nicht mehr so arbeiten, wie es die Natur vorgesehen hat. Die Bezeichnung „heiße“ und „kalte“ Knoten hat dabei nichts mit der Temperatur des Gewebes zu tun. Vielmehr geht es um die Darstellung der Knoten in der sogenannten Szintigrafie. Die Szintigrafie ist eine Untersuchungsmethode, bei der dem Patienten eine Flüssigkeit mit leicht radioaktivem Jod verabreicht wird. Dieses Jod lagert sich in der Schilddrüse an und lässt  sich im Anschluss von bestimmen Messinstrumenten bildlich darstellen. Heiße Knoten nehmen vermehrt Jod auf und erscheinen dadurch bei dieser Untersuchung rot. Kalte Knoten hingegen zeigen keine oder eine stark reduzierte Aufnahme von Jod und erscheinen dadurch blau-violett. Aufgrund dieser farblichen Unterschiede hat sich der Begriff heiße und kalte Knoten etabliert.

 

Heiße Knoten können eine Schilddrüsenüberfunktion auslösen oder verstärken.

 

Heiße Knoten sind Bereiche in der Schilddrüse, die Jod verstärkt aufnehmen. Damit kommt es zu einer verstärkten und unkontrollierten Produktion von Schilddrüsenhormonen. Somit kann es langfristig zu einer Schilddrüsenüberfunktion kommen, wenn die heißen Knoten eine gewisse Größe oder Anzahl erreicht haben. Besonders bei Morbus Basedow-Patienten, die durch eine Fehlregulation des Immunsystems bereit an einer Schilddrüsenüberfunktion leiden, können heiße Knoten eine Überfunktion noch verstärken.

Die heißen Knoten unterliegen nicht mehr dem stark kontrollierten Regelkreislauf der Hirnanhangdrüse. Somit ist es den heißen Knoten egal, ob sie vom Gehirn zurückgemeldet bekommen, dass bereits ausreichend Schilddrüsenhormone im Blut vorhanden sind. Sie produzieren einfach fleißig weiter.

Bei heißen Knoten kann man sich jedoch fast immer sicher sein, dass es sich um eine gutartige Veränderung handelt. Sind die betroffenen Bereiche der Schilddrüse nicht allzu groß, kann auch das umliegende „gesunde“ Schilddrüsengewebe auf die Überproduktion an Schilddrüsenhormonen der heißen Knoten reagieren und die Hormonproduktion herunterfahren. Somit bemerken einige Betroffene ein Leben lang nichts von ihren Passagieren in der Schilddrüse.

Werden heiße Knoten allerdings zu groß oder zu viele kann eine Behandlung erforderlich sein. Genau wie bei der Therapie von Morbus Basedow-Patienten, lässt sich die Schilddrüsenüberfunktion hier medikamentös behandeln. Durch die Einnahme von Medikamenten werden die Schilddrüsenhormone im Blut „abgefangen“ und sind damit nicht mehr aktiv. Alternativ steht auch eine sogenannte „definitive Therapie“ zur Verfügung. Durch eine Radiojodtherapie oder einen operativen Eingriff wird das Schilddrüsengewebe dauerhaft zerstört. Welche Behandlung im Einzelfall am besten geeignet ist, musst du natürlich mit deinem behandelnden Arzt besprechen.

 

Kalte Knoten sind inaktives Gewebe der Schilddrüse

 

Kalte Knoten sind Bereiche in der Schilddrüse, die kein Jod mehr aufnehmen und damit auch keine Schilddrüsenhormone produzieren können. Das Gewebe ist inaktiv.

Auch bei den kalten Knoten handelt es sich in den allermeisten Fällen um gutartige Veränderungen. Nur in etwa 2 % der Fälle handelt es sich um bösartige Tumore. Dennoch sollten kalte Knoten regelmäßig kontrolliert werden. Sollte eine Behandlung notwendig sein, steht hier nur ein operativer Eingriff zur Verfügung. Medikamentöse Behandlungen oder eine Radiojodtherapie zeigen hier keine Effekte.

Sowohl heiße als auch kalte Knoten können deinen Schilddrüsenhormonhaushalt beeinflussen. Sie können parallel zu einer Morbus Basedow- oder Hashimoto-Erkrankung auftreten, weshalb es so wichtig ist, dass du nun weißt, worum es sich bei Knoten in der Schilddrüse handelt. Dennoch sind sie kein Grund zur Panik und in den meisten Fällen gut in den Griff zu bekommen.

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