Was du über Endokrine Orbitopathie wissen solltest!

endokrine Orbitopathie Schilddrüse Morbus Basedow

Häufig kommt es bei Morbus Basedow Patienten (eher selten bei Hashimoto-Patienten) zu einer Beeinträchtigung der Augen, zu der sogenannten Endokrinen Orbitopathie.

Verantwortlich hierfür ist der Autoantikörper TRAK, der bei der Krankheit Morbus Basedow vom eigenen Immunsystem gebildet wird! Du willst mehr über die Mechanismen der Krankheit Morbus Basedow erfahren? Dann schaue doch mal in meinen allgemeinen Artikel zum Thema Morbus Basedow.

Der TRAK Antikörper bindet normalerweise an das Schilddrüsengewebe und verursacht so die charakteristische Schilddrüsenüberfunktion. Darüber hinaus kann dieser Antikörper aber auch an Bereiche der Weichteile der Augen binden. Betroffen sein können die Bindehaut, die Muskeln, die Unterhaut des Lids, das Fettgewebe oder das Bindegewebe.

Nicht selten kommt es dadurch zu einem sichtbaren Hervortreten der Augen. Im Extremfall treten die Augen so stark hervor, dass ein vollständiges Schließen der Augenlider nicht mehr möglich ist. Aber auch ohne von außen sichtbare Veränderungen, kann es zu einem Fremdkörpergefühl im Auge, einer Sehschärfenveränderung oder selten sogar zu einer Schädigung des Sehnervs kommen.

Aus diesem Grund, sollten sich alle Morbus Basedow Patienten von einem Augenarzt untersuchen lassen, auch wenn zunächst keine Beschwerden bestehen!

Mir ist es während der aktiven Phase der Erkrankung sehr schwer gefallen, einen Augenarzt zu finden, der sich mit den Symptomen und der möglichen Behandlung der endokrinen Orbitopathie auskennt.

Frage am besten deinen Endokrinologen nach einem Spezialisten auf diesem Gebiet!

Behandlung der endokrinen Orbitopathie

Der Behandlung der endokrinen Orbitopathie stehen Ärzte heute immer noch etwas hilflos gegenüber. Die Therapie ist abhängig von der Schwere der Behandlung. Zur Verfügung stehen Maßnahmen, wie schmerzlindernde Therapien, Cortisonbehandlungen, Bestrahlungen der Augen und im extremsten Fall sogar eine operative Entlastung der Augenhöhlen.

In erster Linie muss jedoch die Schilddrüsenüberfunktion behandelt werden! Ist hierzu eine definitive Therapie nötig, wird in der Regel bei einer bestehenden endokrinen Orbitopathie die Operation einer Radiojodtherapie vorgezogen. Bei einer Radiojodtherapie kommt es leider häufiger zu einer Verschlechterung der Symptome der Augen!

Aber auch nach einer Operation muss die danach auftretende Schilddrüsenunterfunktion auf jeden Fall vermieden werden, da sich dadurch die endokrine Orbitopathie verschlechtern kann.

Die endokrine Orbitopathie verursacht einen wahnsinnigen Leidensdruck! Die sonst doch eher unsichtbare Krankheit Morbus Basedow wird nach außen gekehrt und leider für jeden sichtbar.

Ich bin während meiner akuten Phase der Krankheit größtenteils von einer sichtbaren endokrinen Orbitopathie verschont geblieben. Über trockene, schmerzende und drückende Augen gingen die Symptome bei mir nie hinaus.

Bei meiner Mama sind die Symptome allerdings ganz anders verlaufen. Sie hat trotz hohen Dosen an Kortison und Bestrahlung sehr lange an den Folgen der endokrinen Orbitopathie gelitten. Selbst heute, 10 Jahre nach der Entfernung der Schilddrüse hat sie sehr häufig Probleme mit stark hervorstehenden Augen. Mal wieder ein gutes Beispiel dafür, dass die Krankheit Morbus Basedow nicht heilbar ist.

Ist gibt einige (leider sehr wenige) Möglichkeiten die Symptome der endokrinen Orbitopathie selbst etwas zu lindern:

  • Verzichte unbedingt aufs Rauchen! Rauchen ist grundsätzlich schädlich, dass weißt du. Aber wenn du an Morbus Basedow leidest und dazu noch an endokriner Orbitopathie, ist das der beste Grund endlich mit dem Rauchen aufzuhören. Raucher zeigen deutlich stärkere Symptome der Krankheit. Wenn es dir zunächst durch den ganzen Stress nicht gelingt, nun auch noch mit dem Rauchen aufzuhören, versuche doch wenigstens die Anzahl der Zigaretten deutlich zu reduzieren. Ein interessantes und wirklich amüsantes Online-Seminar zum Thema Nichtraucher werden, findet ihr unter folgendem Link: https://www.endlich-wieder-ich.de/Stop-Rauchen
  • Bei sehr starker Lichtempfindlichkeit kann es helfen getönte Brillengläser zu tragen. Gerade im Sommer solltest du immer eine Sonnenbrille dabei haben.
  • Deine Augen fühlen sich die ganze Zeit trocken und müde an? Dagegen können einfache Augentropfen aus „künstlichen Tränen“ Linderung verschaffen. Diese kannst du ganz unbedenklich mehrfach täglich in die Augen tropfen. Ein Klassiker hierfür ist folgendes Produkt: Bayer Bepanthen AT 0.5, 20 Stück
  • Vor dem Schlafen kann das Auftragen von Augen-Gel dem Auge etwas Ruhe verschaffen. Gele sind besonders für die Nacht geeignet, weil sie den Augen langfristiger Feuchtigkeit spenden. Reine Feuchtigkeitsgele sind in der Apotheke oder dem Internet zu kaufen. Ich kann euch das Artelac Nighttime Gel empfehlen. Artelac Nighttime Gel, 3X10 g
  • Warme Kompressen helfen Lidschwellungen zu reduzieren. Hierzu einfach feucht-warme Tücher für 5-10 Minuten auf das geschlossene Auge legen. Die Wärme hilft verdickte Drüsensekrete zu verflüssigen. Zusätzlich verschaffen dir diese 10 Minuten regelmäßige Relax- und Ruhephasen, die deine Augen und dein ganzer Körper unbedingt benötigen. Es gibt außerdem sogenannte Augenmasken, die ihr sowohl als Kühl- als auch als Wärmemaske verwenden könnt. Kühlmaske für die Augen
  • Beim Schlafen kann es helfen den Kopf etwas höher zu lagern, z.B. durch ein zusätzliches Kissen. Somit verhinderst du zusätzlichen Druck auf das Auge.

Bei der Behandlung der Endokrinen Orbitopathie haben sogar bereits in der Schulmedizin Antioxidantien einen besonderen Stellenwert erlangt. Bestimmte Antioxidantien können helfen die Autoantikörper nachweislich zu senken. Schaue doch hierzu einmal in meinen Artikel zum Thema Antioxidantien!

 

 

4 Kommentare zu „Was du über Endokrine Orbitopathie wissen solltest!“

  1. Pingback: Warum Sport für Morbus Basedow und Hashimoto-Patienten so wichtig ist!

  2. Pingback: Die Radiojodtherapie - Was ist das eigentlich?

  3. Es ist schön mal eine Seite über Morbus Basedow zu finden, denn man findet mehr über Hashimodo.
    Ich habe jetzt zum 2.mal Morbus Basedow und auch die Endokrine orpithopati, sowie eine vergrößerte Schilddrüse mit einem Knoten. Von den Ärzten erfährt man ja nicht immer viel und es wird alles nur beobachtet.
    Rückenschmerzen und Verspannungen habe ich auch schon seit Jahren.
    Schön dass es diese Seite gibt. Weiter so denn die Seite ist sehr hilfreich

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